Kindliches Forschen im Wald

Das Spiel mit Wasser und Matsch übte in all den Wochen auf viele Kinder eine große Faszination aus. Häufig wird der Matsch dabei zum „Superkleber“, mit dem Baumstämme befestigt werden.
Ein Gemisch aus Wasser, Matsch und Blättern eignet sich super zum Kochen von Suppe oder einem Zaubertrunk.
Tiefe Löcher werden gegraben, um in ihnen Matsch für ihre Baustelle anzurühren.
Auch das Klettern ist für viele Kinder ein wichtigstes Thema. Dabei werden unterschiedliche Möglichkeiten erprobt, einen Hang hinauf und wieder herunter zu kommen. Auf einen größeren Baumstamm zu balancieren oder gleich am Baumstamm selbst entlang zu klettern.
Meistens stehen für die Kinder das Erproben des eigenen Körpers und seine Möglichkeiten im Vordergrund. Dabei erleben sie, wie es ihnen mit jedem weiteren Versuch leichter fällt, sich an der Wurzel oder dem Ast hoch zu ziehen. Dies ist häufig der Zeitpunkt, an dem das Kind den Schwierigkeitsgrad noch 1x erhöht z.B. indem es sich eine noch höhere Stelle auswählt.
Immer wieder beobachten wir auch, mit welcher Freude die Kinder sich Tieren zuwenden, sie beobachten, anfassen und umsorgen. Feuerwanzen, Kellerasseln, Tausendfüßler werden in Becherlupen gelegt und genau untersucht, ein Zuhause mit Blättern und Erde bereitet und im Bestimmungsbuch nachgesehen.
Spielsituationen und das Spiel dienen den Kindern somit als Lernfeld für kindliche Bildung. Das Spiel mit Matsch z.B., das eine Vielzahl sinnlicher Erfahrungen, etwa Konsistenz und Materialeigenschaften von Wasser und Erde, mit sich bringt, ist häufig Teil eines komplexeren Spielgeschehens.
Spielgemeinschaften bilden sich, verändern sich wieder. Zuständigkeiten werden verteilt, vielleicht um Wasser zu holen, für das Heranschaffen von Erde und das Anrühren von dem „Superkleber“. Ideen werden entwickelt, aufgegriffen und wieder verworfen.
Eine komplexe Bildungssituation entsteht, die reich ist an konkreten sinnlichen Erfahrungen, an der Entwicklung eigener und gemeinsamer Vorstellungen, an sozialer Aushandlung und vielem mehr.
(Quelle: Natur als Werkstatt)