Die Bedeutung der Eingewöhnung

Herzlich Willkommen in der Kita Sonnenbaum

Wir durften in den letzten Wochen nach den Sommerferien viele neue Kinder mit ihren Eltern in der Nestgruppe und im offenen Bereich unserer Kita Sonnenbaum begrüßen. Vor den Sommerferien sind bereits einige größere Kinder in den offenen Bereich gewechselt und im Oktober werden nochmal 2 Kinder aus der Nestgruppe wechseln.
Die behutsame, elternbegleitende, bezugsorientierte und abschiedsbewusste Eingewöhnung der neuen Kinder und die einfühlsame Umgewöhnung der Kinder in den offenen Bereich stellen daher immer wieder einen großen Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit dar.
Mit dem Eintritt in die Kita beginnt für die gesamte Familie ein neuer Lebensabschnitt, der die erste längerfristige Trennungserfahrung zwischen Eltern und Kind beinhaltet. Durch die Bindungstheorie wissen wir, dass eine sanfte Eingewöhnung für alle Beteiligten sehr wichtig ist, weil Kinder unter 3 Jahren auf vertraute Bezugspersonen angewiesen sind. In der neuen Umgebung muss das Kind mit der Hilfe seiner Eltern zu einer/m fremden Erzieher/in eine Beziehung aufbauen, damit es sich dort auch ohne Elternteil sicher und wohl fühlen kann. Die positive Bewältigung solcher Übergangssituationen (Transitionen) wie dem Start in die Kita, haben eine große Bedeutung für die gesamte Kita – Zeit und die Bewältigung weiterer Transitionen.
Es ist deshalb besonders wichtig nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern in der neuen Situation einzugewöhnen, mit dem Ziel, dass diese ihr Kind mit einem „guten Gefühl“ in der Kita lassen können. Die Erzieher/innen haben die Aufgabe Eltern von Anfang an Orientierung zu geben und ihnen Wertschätzung und Verständnis entgegen zu bringen. Durch häufige Gespräche, viele Informationen und die gemeinsame Gestaltung der Übergangssituation können Eltern Vertrauen aufbauen und eben dieses „gute Gefühl“ entwickeln.
Besonders wichtige Qualitätsfaktoren in einer Eingewöhnung sind die fünf Eigenschaften von Bindungspersonen (Lieselotte Ahnert), welche entscheidend dazu beitragen, eine tragfähige Beziehung zum Kind aufzubauen und den Übergang von der Familie in die Kita gut zu bewältigen:

  1. Zuwendung → Die Grundlage einer Bindungsbeziehung ist die liebevolle Kommunikation.
  2. Sicherheit → Eine sichere Bindungsbeziehung setzt die Verfügbarkeit der Bezugsperson voraus und ermöglicht intensives Spielen mit dem Gefühl „gesehen zu werden.“
  3. Stressreduktion → Die Bezugsperson gibt Trost und mindert Stress, damit das Kind zu einer positiven Stimmungslage zurückkehren kann.
  4. Explorationsunterstützung → Die Bezugsperson als „sichere Basis“ ermutigt das Kind zu neuen Erkundungen.
  5. Assistenz → Die Bezugsperson gibt dem Kind Unterstützung, wenn es diese benötigt.

Mit dem Eintritt Ihrer Kinder in die Kita kommen auf Sie liebe Eltern einige Veränderungen und Anforderungen zu. Wenn Sie Fragen haben oder Unklarheiten auftreten, sprechen Sie uns an. Wir haben immer ein offenes Ohr für Sie und Ihre Kinder. Uns ist es wichtig, dass sich Ihr Kind und Sie als Eltern in unserer Einrichtung wohlfühlen.
Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen.

In der Praxis sieht die Ein- bzw. Umgewöhnung im Offenen Bereich z.B. so aus, dass die neuen Kinder die erste Zeit ganz eng bei ihren neuen Bezugserziehern in deren Funktion spielen. Mit wachsender Beziehung und wachsendem Vertrauen ermuntert die Bezugserzieherin auch andere Funktionen und Aktivitäten kennenzulernen und schenkt Mut und Zuversicht. Sie begleitet und steht immer als Andockstelle zum Auftanken und Kraft schöpfen zur Verfügung.
Aber auch die anderen Kinder, die schon länger die Kita besuchen sind in den Eingewöhnungsprozess eingebunden. Sie nehmen die neuen Kinder in ihre Spielgruppen auf oder kümmern sich gezielt einzeln um sie, geben Hilfestellungen und erklären ungewohnte Sachverhalte und Regeln. Denn nach dem Vertrauen-Gewinnen zur Erzieherin ist das Vertrauen in die gesamte Kindergruppe ebenso wichtig für das Ankommen, Wohlfühlen und sich einlassen können auf Spielen und Lernen.
Ihnen als Eltern ist es natürlich wichtig zu wissen, wie der Stand der Ein- bzw. Umgewöhnung ist und ob Ihr Kind sich Schritt für Schritt einlebt. Dieser Austausch findet entweder in den Bring- und Abholsituationen oder, entsprechend dem Anliegen, in einem geplanten Gespräch in ungestörter Umgebung, statt.

Es ist uns wichtig, das Beziehungsdreieck zwischen Kind – Eltern – Erzieher aufzubauen, um den Grundstein für einen guten, vertrauensvollen Start und die gesamte weitere Zusammenarbeit zu legen – im Sinne Ihrer Kinder!